Schnaitmann Lämmler Spätburgunder GG

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Inhalt: 0.75 Liter (77,33 €* / 1 Liter)

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Jahrgang
Produktnummer: 00010242.2019
Hersteller: Weingut Schnaitmann
Gewicht: 1 kg
Lagerbestand: 5
Produktinformationen "Schnaitmann Lämmler Spätburgunder GG"
Eins vorweg... dieser Jahrgang hat es uns wirklich schwer gemacht. Warum? Weil der GG von Rainer Schnaitmann eine ganz schön schüchterne Diva ist. Die Vorgängerjahre waren alle außergewöhnlich zugängig, auch jung,  aber nicht dieser! Wir konnten den Wein über 3 Wochen (!) verkosten, alleine das zeigt schon auf seine Lagerfähigkeit, geschweige denn die Entwicklung der Aromatik. Es wäre schon Perlen für die Säue diesen Spätburgunder jung, schnell auszutrinken...was aber natürlich auch funktioniert, aber der Reihe nach.
Im Glas spiegelndes Kirschrot mit violetten Reflexen und deutlicher Viskosität. Die Tränen am Glas fließen langsam, gleichmäßig und  haben einen geringen Abstand. Dies verweist auf hohen Extrakt und Qualität.
In der Nase noch sehr zurückhaltend, Nuancen von Schießpulver, rote Beeren, Sauerkirsche, rote Johannisbeere, leichte Blutorange, Hibiskusblüte, minzig kühl mit dezenter Würze und Holznoten. Karaffiert süß würzige und rotfruchtige Aromen, leicht stallig und rauchig, süße rote Früchte im stillen Glas, sehr verwoben und elegant. Geschwenkt dichte reife rote und dunkle (Wald-)Beeren, floral nach Veilchen, kräutrig nach Colastrauch, dezentem Heu, dezent animalisch ohne wild zu sein mit einem süßen warmen Holzton, feingliedrig engmaschig vewoben. 
Im Mund zuerst weich und harmonisch, dann unterstützt mit zupackender saftiger Säure mit angenehmen Gerbstoffen, schön animierend.
Am Gaumen rote frische Früchte, kühle Sauerkirsche, Beeren, Nuancen von roter Johannisbeere und Heidelbeere, rot-violett floral, dezent Tabak, Leder und Stroh, Kräuternoten, würzig nach Pfeffer und Piment, salzige Speckaromen dezent geräuchert mit sehr langem elegantem, filigranem Nachhall. Zuerst eine Mimose die sich an der Luft zu einem echten Gentleman mit Charakter entwickelt. Für uns ein Stilwechsel im Hause Schnaitmann mit mehr Eleganz und mehr Finess als  die Vorgänger, aber immer noch ausdruckstark.
Sie sollten dem GG unbedingt Zeit zum Luftholen geben. Die Aromatik entwickelt sich erst nach Stunden (Tagen) an der Luft. Sie ist extrem verwoben, verändert sich aber dauernd und endet in einem unglaublichem Spätburgunderaroma.
Der Ertrag bei der Lese wurde auf ein Minimum von 15 hl/ha reduziert. Die Vinifikation erfogte traditionell als Maischegärung teils mit ganzen Trauben statt, spontanvergoren. Über 18 Monate lagerte der Wein in 50 % neuen und 50 % gebrauchten 300-Liter-Fässern. Natürlich unfiltriert abgefüllt, vegan im August 2021.
Details zu "Schnaitmann Lämmler Spätburgunder GG"
Alkoholgehalt: 13,0 %
Allergene: Enthält Sulfite
Aromen: Animalisch, Blutorange, Dunkle Beere, Feuerstein, Floral, Fruchtig, Heidelbeere, Hibiskusblüte, Kirsche , Kräuter, Leder, Minze, Pfeffer, Pfeffer, Piment, Rauch, Rote Beere, Rote Johannisbeere, Salz, Sauerkirsche, Schattenmorelle, Speck, Stroh, Süße Gewürze, Süße Würze, Tabak, Veilchen, Waldbeere , Würze
Ausbau: Holzausbau
Bio: Ja, Vegan
Boden: Bunter Mergel, Kieselsandstein
Farbe: Rot
Gebiet: Württemberg
Jahrgang: 2019
Körper: Mittel
Lagerfähig bis: 2035
Land: Deutschland
Lebensmittelunternehmer: Weingut Rainer Schnaitmann, Untertürkheimer Straße 4, D-70734 Fellbach - www.weingut-schnaitmann.de
Qualität: Große Lage, Großes Gewächs
Rebsorten: Spätburgunder / Pinot Noir
Serviertemparatur: 16-18 °C
Säure: Lebendig
Süße: Trocken
Tannine: Fein
Säuregehalt: 4,8 g/l
Restzucker: 1,9 g/l
Hersteller "Weingut Schnaitmann"

Weingut Schnaitmann

Rainer Schnaitmann, Jahrgang 1967, wollte ursprünglich Architektur studieren. Ein Fauxpas, wenn man bedenkt, dass seine Familie auf eine 500jährige Weintradition zurückblicken kann. Zum Glück entschied er sich dann doch zu Gunsten des Weins. Nun steht er an der Spitze vom Weingut Schnaitmann.

Die Lehre verbrachte er bei Bernhard Ellwanger, ein sehr guter ortsansässiger Winzer in Fellbach, studierte Önologie in Geisenheim, bevor er in Neuseeland und Südtirol praktische Erfahrungen sammelte. Von Neuseeland brachte er auch seine Vorliebe für den Sauvignon Blanc mit.

Es war eine logische Konsequenz, dass er seinen Trauben nicht mehr wie seine Eltern und Großeltern zur Winzergenossenschaft brachte, sondern im eigenen Betrieb zu seinem Wein, mit eigenen Etikett verarbeitete (1997). Diese Auflehnung gegen das bestehende System ging nicht ohne Mühen vonstatten. Aber als Belohnung für diesen Frevel gegen die schwäbische Genossenschaftstradition bestätigten ihm schon damals Gault Millau 1998 in seiner 4. Ausgabe, und Eichelmann in der Ausgabe von 2002, sehr gute Weine...die eingeschlagene Richtung war der richtige Weg.

Sein Interesse an der Architektur half ihm dann doch noch, als er eigenständig seinen Weinkeller plante und 2005 in die Realität umsetzte, und alle bekannten Erkenntnisse der Weinverarbeitung einfließen ließ. So wird bei Schnaitmanns die Maische fast nur durch die Schwerkraft bewegt, es erfolgt so gut wie kein Transport durch Pumpen oder durch eine Schnecke. Dem Laien ist vielleicht nicht sofort klar, welchen großen Vorteil dies bringt. So wird zum Beispiel durch eine Schnecke die Beerenhaut zum Aufplatzen gebracht oder im ungünstigen Fall die Kerne der Beeren gedrückt, was einen extrem bitteren Gerbstoff in den Wein bringt. Ebenso wird durch das Pumpen die Oxidation des Weins verursacht, was eine stärkere Zugabe von Schwefel notwendig macht, damit der Wein nicht zu schnell oxidiert. Dies wirkt sich ebenso auf die Aromatik und Farbe, als auch auf die Lagerfähigkeit des Weins aus.

Im Weinberg bewirtschaftet Rainer Schnaitmann schon seit mehr als 10 Jahren ökologisch. Niedrige Ertragsbelastung, enger Rebenstand, großer Aufwand bei der Laubgestaltung und der Verzicht auf Herbizide und Pflanzenschutz nach ökologischen Richtlinien schaffen die Basis für höchste Qualität. Seit 2016 sind die Weinberge und somit auch die Weine nach entsprechender EU-Verordnung für Ökologischen Weinbau zertifiziert.

Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass die Trauben nur reif, durch mehrere Lesedurchgänge entsprechend des Jahrgangs gelesen werden. Der Transport in den Keller erfolgt in kleinen Edelstahltanks, damit die Trauben unverletzt bleiben.

Beim Weißwein hängen die Maischekontaktzeiten von den Jahrgangseigenschaften und den Rebsorten ab. Dies entscheidet auch, ob die Trauben ganz oder angedrückt werden. Der Ausbau erfolgt im Edelstahltank und Halbstückfässern (600 Liter). Die spontane Gärung erfolgt ausschließlich durch natürliche Hefen aus dem Weinberg und Keller, er werden keine Reinzuchthefen verwendet! Der Wein bleibt danach 3 bis 12 Monaten auf der Hefe, die Reserve-Weine dürfen sich 24 Monate mit der Hefe arrangieren. Eine Filterung vor Befüllung auf die Flasche kann oft entfallen, es genügt die natürliche Sedimentation.

Die Rotweine werden nur aus völlig gesunden Beeren gekeltert und ausschließlich durch traditionelle Maischegärung hergestellt. Auch hier wird im Weingut auf jede mechanische Hilfe verzichtet und der Tresterhut wie früher mit den Füßen oder Manuell untergestoßen. Moderne trommelförmige Gärbehälter oder Rotofermenter kommen nicht zum Einsatz. Oft geht vor der Gärung noch eine Kaltmazeration voraus. Diese wird aber nicht übertrieben, sondern nur mit Trockeneis relativ kurz durchgeführt. So werden keine übertriebenen Fruchtbomben erzeugt, sondern eher filigran die Primäraromen der einzelne Rebensorte hervorgehoben.  Die Maischestandzeit beträgt 28 Tage. Außer dem Gutstrollinger kommen alle Weine in Holz, dort erfolgt dann der natürliche, biologische Säureabbau (Malolaktische Gärung). Dies nimmt dem Wein die kantige Säure. Die Guts- und Dreisternweine bleiben 8-10 Monate im Holz, die "Simonroth"-Weine und Großen Gewächse reifen 12-24 Monate in 300 Liter oder 500 Liter. Auch bei den Rotweinen erfolgt die Flaschenabflüllung möglichst ohne Filtration.

Sekt wird nur aus eigenen Trauben und durch traditionelle Flaschengärung hergestellt. Priorität haben hier die Blanc de Noir Grundweine aus den Burgundersorten. Bei der Herstellung greift das Weingut auf die professionelle Verarbeitung durch Sekthäuser zurück, so wie es auch bei den meisten Winzersekte der Fall ist, aufwendige Verarbeitungsmethoden bei der Sektherstellung machen dies notwendig. Aber auch hier überlässt Rainer Schnaitmann nichts dem Zufall, darum übernimmt das Sekthaus "Raumland", welches sich seit Jahren an der Spitze der deutschen Sekthäuser befindet, die Sektverarbeitung aus den Grundweinen.

Insgesamt bewirtschaftet Rainer Schnaitmann 25 ha, und mehr soll es auch nicht mehr werden. Im Jahr 2017 wurden 160.000 Flaschen produziert.

 

Wo befinden sich die Reben?

Lämmler Fellbach
Diese Einzellage in der Gemeinde Fellbach, die in der Eichelmann 2018 Ausgabe mit der Auszeichnung „Klassiker“ ausgezeichnet wurde, hat ihren Namen vermutlich von einer Familie namens „Lämmler“, in deren Besitz diese Lage seit Jahrhunderten war. Das Weingut Schnaitmann erzeugt dort aus den Burgundersorten, Lemberger und Rieslinge sehr hochwertige Weine, inklusive die Großen Gewächse. Zusätzlich wachsen dort noch Cabernet Franc, Merlot, Trollinger und Muskattrollinger. Die Böden aus Mergel mit unterschiedlichen Kalkgehalt, Kieselsandstein und Keuper bieten optimale Bedingungen für die einzelnen Rebsorten. Die Spätburgunderreben dort sind 40 Jahre alt und die Erträge sind relativ gering. So werden z.B. die Simonrothweine mit einem Ertrag von nur 25 l/ar gelesen.

Goldberg Fellbach:
Diese Lage wird seit kurzem nicht mehr als Einzellage ausgewiesen. Dies hängt damit zusammen, weil dort zu unterschiedliche Böden mit Kleinstklimata eine eindeutige Selektion eher verfälschen. Dort wächst z. B. der Sauvignon Blanc waldnah auf hoher Südostlage mit Kieselsandstein.

Des Weiteren gibt es noch Reben in Altenberg Schnait (GG), Götzenberg Uhlbach (GG), Untertürkheim, Stetten, Strümpfelbach und Endersbach.

Weiterführende Links des Herstellers

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